Meinungsvielfalt im Team braucht Mut in der Führung

Gute Teamresultate sind das Ergebnis einer guten Entwicklungsarbeit. Jedes Teammitglied hat durch das Remote-Arbeiten oder durch selbstorganisierte Organisationsformen eine hohe Eigenverantwortung für sich und für das Team zugleich. Damit steht die Führung vor neuen Herausforderungen.

Die Qualität des zwischenmenschlichen Klimas ist wesentlich für einen offenen Austausch im Team. Gemeint ist, offen über Fehler, Scheitern, über das zu reden, was nicht richtig läuft. Ein gutes Klima ist motivierend, fördert die Verantwortungsübernahme und bringt bessere Resultate für das Unternehmen. 

Psychologische Sicherheit

Für die Führungsarbeit ist die Gestaltung der so genannten psychologischen Sicherheit im Team ein Schlüsselkriterium zum Erfolg. 

Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School hat das Konzept der psychologischen Sicherheit weltweit bekannt gemacht. Das Konzept beinhaltet, dass Mitarbeitende ein Gefühl haben, zu einem Team zu gehören, dass ihre Stimme Gewicht hat und, dass sie nicht bestraft werden, wenn sie ihre Meinung äussern. 

Meinungsvielfalt regt an

Oftmals wird die persönliche Meinung nicht geäussert, weil es gegen die allgemeine Meinung zuwider läuft, oder weil die Befürchtung besteht, der oder die Vorgesetzte würde eine andere Sichtweise nicht schätzen. Ursache kann darin gefunden werden, dass der Mensch ein Bedürfnis in sich trägt, dass andere gut über ihn denken. Insbesondere besteht das Bedürfnis sich bei Vorgesetzten im guten Licht zu präsentieren. 

Anja Förster und Peter Kreuz empfehlen in ihrem Buch „Vergeude keine Krise“ sogar, dass in einem Meeting “die ausdrückliche Pflicht zum Widerspruch„ bestehen sollte. 

Mut in der Führung

Die psychologische Sicherheit im Team zu stärken bedeutet für viele Führungskräfte, den Mut aufzubringen, sich selber im Team anders zu zeigen:  

  • offen mit der eigenen Sichtweise, den Gefühlen und Unsicherheiten umzugehen
  • die Sichtweisen der Mitarbeitenden zu erkunden
  • durch Fragen die Eigenreflexion bei Mitarbeitenden zu stimulieren 
  • Mitarbeitende zu ermutigen, eigene Problemlösungsstrategien zu entwickeln 
  • gemachte Fehler zu nutzen, um daraus lernen zu können und damit Impulse zur Weiterentwicklung im Team zu setzen. 

Vor allem ist es wichtig ein Wechselspiel aus individueller und kollektiver Verantwortung für das Miteinander herzustellen. Die Graphik veranschaulicht den Zusammenhang zwischen psychologischer Sicherheit und Verantwortungsübernahme. Diese Kombination ermöglicht Teams,  den produktiven Umgang mit unterschiedlichen Meinungen und den häufig anzutreffenden Zielkonflikten im Unternehmen mit dem eigenen Lernprozess zu verknüpfen.

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